what’s this about?

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Dieser Blog ist der Versuch ein solidarisches Fundraising für Menschen zu starten, die ihre Geschlechtsidentität als nicht-binär bezeichnen.

Entstanden oder besser noch am entstehen ist die Idee in meinem persönlichen Prozess als nicht-binäre Transperson, mit dem Ziel meine eigene Mastektomie zu finanzieren. Wenn das gut läuft, soll das Projekt weitergehen und Soli-Geld für andere queere Menschen in ähnlichen Situationen gesammelt und weitergegeben werden.

Möchte mensch als (nicht-binäre) Transperson Hormone nehmen, eine Mastektomie oder eine Facial Feminization Surgery durchführen, sind die Wege bis dorthin oft nicht leicht, sehr frustrierend und mit vielen Hürden verbunden. Diese Hürden äußern sich in Mengen von Papierkram und einem ewigen Kampf mit Therapeut*innen, die häufig kein oder kaum Verständnis für queere Themen haben.
Wenn mensch mit viel Glück doch eine queer-sensible Therapeut*in findet, haben diese oft keine Kassenzulassung und monatelange Wartelisten.
Damit die Krankenkasse die Kosten für geschlechtsangleichende OP’s übernimmt, werden Transperson gezwungen eine Therapie zu machen, um an entsprechende Gutachten zu kommen, die “bestätigen”, dass mensch sich als Transperson identifiziert. Das Problem dabei ist, dass die Krankenkasse nur Kosten für Transpersonen übernimmt, die sich in den binären Geschlechterkategorien verorten, also sich klar als Mann oder Frau identifizieren. Für nicht-binäre Menschen, also Menschen, die sich weder als Mann oder Frau identifizieren, gibt es von der Krankenkasse nur sehr erschwert die Möglichkeit eine Kostenübernahme zu bekommen. Deshalb ist es notwendig Gelder über andere Wege, wie diesen Soli-Fund, zu sammeln. Außerdem müssen auch sie gegenüber den Chirurg*innen oft ein Gutachten vorlegen, dass die Notwendigkeit der Operation bestätigt.

Das Erhalten der Gutachten ist ein Prozess, der sehr langwierig sein kann.
Der ständige Rechtfertigungszwang in diesem Prozess wird häufig als schwere Belastung wahrgenommen. Dass die Therapien und Gutachten überhaupt als Voraussetzung gelten, um Hormone nehmen und geschlechtsangleichende Operationen durchführen zu können, ist auf jahrhunderte lange Stigmatisierung von Transpersonen als “krank” oder “psychisch gestört” zurückzuführen. Dies ist das Ergebnis von dem patriachal-kapitalistischen System, in dem wir leben.
Neben der Diskriminierung von Transpersonen im Gesundheitssystem, sind sie auch im alltäglichen Leben oft mit Diskriminierung konfrontiert – das reicht von misgendern über verbale und körperliche Übergriffe bis hin zum Ausschluss von der Gesellschaft und Familie bzw. der stetigen Angst davor. 

Noch größer sind die Hürden für Menschen, die kein oder wenig deutsch sprechen, keine Krankenversicherung haben oder illegalisiert leben. Wer nicht die mentalen oder zeitlichen Kapazitäten hat sich um Anträge, Schreiben, Gutachten und Therapieplatzsuche zu kümmern, ist dieser Prozess ohne Support nur sehr schwer zu bewältigen. 

Dafür brauchen ich und viele andere Personen euch! Die Summe, die ihr spendet hat weder Grenzen nach unten noch nach oben, jeder Betrag zählt! Ihr habt die Möglichkeit einen Kappu zu kaufen: Hoodies for Soli Fund oder einfach nur Geld zu spenden: Moneypool Nonbinary Soli Fund

 
Vielen Dank für eure Unterstützung!

++english version++
This blog is an attempt to start a solidarity fundraising for people who describe their gender identity as non-binary.

The idea arose or, better still is developing in my personal process as a
non-binary transperson, with the aim of financing my own top surgery. If that goes well, the project should continue and soli money should be collected and passed on for other queer people in similar situations.

If you want to take hormones as a (non-binary) transperson, perform a top surgery or facial feminization surgery, the ways to get there are often not easy, very frustrating and associated with many hurdles. These hurdles are expressed in the amount of paperwork and an eternal struggle with therapists, who often have little or no understanding of queer issues. If, with a lot of luck, you find a queer-sensitive therapist, they often have no health insurance approval and months-long waiting lists.
In order for the health insurance to cover the costs for gender reassignment operations, trans people are forced to undergo therapy in order to obtain appropriate reports that “confirm” that people identify themselves as trans people. The problem with this is that the health insurance company only pays the costs for trans people who position themselves in the binary gender categories, i.e. who clearly identify themselves as men or women. For non-binary people, i.e. people who do not identify themselves as men or women, the health insurance company makes it very difficult for them to get a cost coverage. It is therefore necessary to raise funds through other means, such as this Soli Fund. In addition, they too often have to present an opinion to the surgeon that confirms the need for the operation.

Obtaining the appraisals is a process that can be lengthy. The constant need to justify in this process is often perceived as a heavy burden. The fact that the therapies and expert reports are a prerequisite for taking hormones and performing gender reassignment operations is due to centuries of stigmatization of trans people as “sick” or “mentally disturbed”. This is the result of the patriachal capitalist system in which we live.
In addition to the discrimination against trans people in the health system, they are also often confronted with discrimination in everyday life – this ranges from misgenders to verbal and physical attacks to exclusion from society and family or the constant fear of it.

The hurdles are even bigger for people who speak little or no German, have no health insurance or made to live illegal. If you do not have the mental or temporal capacity to deal with applications, letters, reports and the search for a therapy place, this process is very difficult to cope with without support.

For this I and many other people need you! The amount you donate has no upper or lower limit, every amount counts! You have the option to buy a hoodie: hoodies for Soli Fund or donate money directly: Moneypool Nonbinary Soli Fund

Thanks for your support!